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Interview mit Denis Toroman

Coach Denis als Spieler
Denis Toroman
geb. 27.01.1982 in Zagreb/Kroatien

Am Freitag habe ich mich mit unserem neuen Trainer Denis getroffen und ihm ein paar Fragen gestellt. Seht hier seine Antworten:

Seit wann bist du in Berlin und wie gefällt es dir bis jetzt?
Ich bin seit ca. zwei Wochen in Berlin und es gefällt mir bis jetzt sehr gut. Ich bin zum ersten Mal in Berlin, aber ich bin im Club auf viele nette Leute gestoßen. Außerdem hilft es mir sehr, dass mit Marin und Ivan zwei meiner Freunde mit mir hier sind. Ich bin froh, jetzt in Berlin zu sein, denn hier kann ich meiner großen Liebe, dem Basketball, 24/7 nachgehen.

Ich habe gehört, du wohnst mit den anderen beiden Coaches zusammen in einer Männer-WG. Wie läuft es bis jetzt, wenn drei Basketballverrückte unter einem Dach leben?
Ja, das stimmt. Wir sind echt eine sehr lustige Truppe. Jeder hat so seine Aufgabe. So ist Marin der spaßige Ruhepol, Ivan das Brain und ich eher so der Chaot mit zu viel Energie. Natürlich geht es bei uns viel um Basketball. Neben ernsthaften Gesprächen dürfen kleine Sticheleien und Rivalitäten nicht fehlen.

Am Donnerstag, 05.03.15, bist du in Berlin gelandet und hattest bereits um 19:30 Uhr deine erste Trainingseinheit mit den Herren. Wie lief es?
Ach, das ist überhaupt kein Problem für mich gewesen. Nach elf Jahren im Profigeschäft bin ich solche Situationen schon gewohnt.

Der BBC 90 Köpenick hat dich unter anderem geholt, um mit den Herren die Oberliga zu halten. Wie siehst du die Chancen, nachdem du bereits drei Spiele (ein Sieg, zwei Niederlagen) gespielt hast?
Die Chancen stehen sehr gut, da wir ein für uns sehr wichtiges Spiel am Donnerstag (19.03.15) mit 40 Punkten gewinnen konnten. Die ersten Spiele liefen noch nicht rund, denn alle mussten sich erst einmal aneinander gewöhnen, aber es wird von Mal zu Mal besser.

Kommen wir mal zu dir persönlich. Wie bist du zum Basketball gekommen und wie alt warst du? Ich habe gelesen, dass dein Onkel Rajko Toroman auch Trainer ist (amtierender Philippinischer Nationaltrainer, Iranischer Nationaltrainer). War er ein Grund für deinen Wunsch, Basketballer zu werden?
Als ich zehn Jahre alt war, bin ich mit einem Freund das erste Mal zum Training von KK Cibona Zagreb gegangen, denn ich wollte nicht alleine gehen. Mir hat es von Anfang an wahnsinnig viel Spaß gemacht und so bin ich dabei geblieben. Das viele Reisen und Spiele zu gewinnen haben mich immer motiviert, weiter zu machen. Ich bin und war schon immer jemand voller Motivation und Gewinnergeist. Mein „Onkel“ hat bei der Wahl meines Berufswunsches keine Rolle gespielt.

2002 hast du mit der U20 Nationalmannschaft in sieben Spielen bei der EM in Litauen teilgenommen. Zusammen mit bekannten europäischen Spielern wie Damir Markota, Marko Popovic und Kresimir Loncar habt ihr am Ende Platz 8 erreicht. Beim 92:89 Sieg gegen die Ukraine konntest du 20 Punkte beitragen. Was war das für ein Erlebnis? Erinnerst du dich gerne daran zurück?
Ich kann mich an fast alles in meiner Karriere zurückerinnern. Unter anderem sogar an mein erstes Training überhaupt. Für die Nationalmannschaft zu spielen ist immer eine Ehre und etwas Besonderes. In diesem Fall war es leider kein wirklich gutes Abschneiden mit Platz 8. Für mich sind die 20 Punkte nicht so wichtig gewesen, denn mal spielt man fünf Minuten und macht 0 Punkte und das andere Mal spielt man 20 Minuten und macht 20 Punkte.

Wenn ich richtig gelesen habe, hattest du dich sogar 2004 zum NBA Draft angemeldet, stimmt das? Warum hat es dann am Ende leider nicht geklappt?
Nein, das ist so nicht richtig. Ich habe mich nie selbst angemeldet zum Draft. Früher war es so, dass jeder europäische Spieler automatisch angemeldet wurde, wenn er 22 Jahre alt war. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich Gespräche mit potentiellen neuen Klubs und kein Interesse, in die NBA zu kommen. Außerdem war es damals nicht leicht, gedraftet zu werden.

Magst du kurz mal einen Überblick über deine Profistationen geben? Welche Station war die für dich sportlich bedeutendste? Folgendes habe ich online gefunden:

  • 2008-2009 Luka Koper (Slowenien)
  • 2009–2010 Eco Orebro (Schweden)
  • 2010–2011 Astrum Levice (Slowakei) - Slovakian Champion
  • 2011–2012 Zepter Vienna (Österreich) - BBL Austria
  • 2012–2013 Djuro Djakovic Slavonski (Kroatien) - Balkan Eurohold Leauge A1

Ich war von 2002 bis 2013 als Profibasketballer aktiv. Zu den oben genannten waren die Stationen bei Union Olympia Ljubiljana im Jahr 2003, Air Avellino (Italien) und zwei Saisons in Ungarn richtungsweisend für mich und meine Entwicklung. Für mich war es immer wichtig, bei Vereinen zu spielen, die um die oberen Plätze in ihren Ligen gespielt haben.

Mir ist aufgefallen, dass du es nie lange bei einem Verein ausgehalten hast. Woran lag das?
Heute muss ich zugeben, dass es schon ein Fehler war, immer wieder die Klubs zu wechseln. Aber ich war stets auf der Suche nach neuen Herausforderungen. Aber aus diesen Fehlern habe ich gelernt und diese Erfahrungen möchte ich nun in meiner Arbeit als Trainer an die Kids weitergeben.

Was hast du in den letzten Monaten gemacht und wie hast du dich fit gehalten?
Bis vor sechs Monaten habe ich in San Francisco in den USA gelebt. Dort wollte ich mit einem Freund eine Basketballschule eröffnen, doch das hat leider nicht geklappt. Als ich dann wieder zurück war in Zagreb, habe ich mich viel mit Tennis, Fitness und Fußball spielen fit gehalten. Basketball habe ich eher weniger in den letzten Monaten gespielt, sondern angefangen, Kinder zu trainieren.

Wenn man dich so anschaut, hast du viele Tattoos. Ist das eine Leidenschaft von dir und haben alle eine Bedeutung? Wann hast du damit begonnen?
Die Tattoos und das Tätowieren sind eine große Leidenschaft von mir. Meine ersten zwei Tattoos habe ich mir mit 18 Jahren stechen lassen und seitdem beschenke ich mich immer zu Weihnachten selbst mit einem neuen Tattoo.

Welches ist dein wichtiges?
Ich kann nicht sagen, welches mir am wichtigsten ist, denn jedes hat seine eigene Bedeutung.

Du hast unter anderem einen Korkenzieher auf deinem Körper. Warum ausgerechnet ein Korkenzieher?
(lacht) Der Korkenzieher ist ein Zeichen dafür, dass ich mal als Kellner gearbeitet habe. Und irgendwie verewige ich alle meine Jobs in irgendeiner Art auf meinem Körper.

Folgen weitere Tattoos?
(lacht erneut) Auf jeden Fall!!!

Nun bist du im beschaulichen Köpenick gelandet. Was werden deine Aufgaben in der neuen Saison sein? Worauf freust du dich am meisten?
Als erstes freue ich mich, dass ich beim BBC 90 Köpenick als Trainer arbeiten und gleichzeitig auch noch selbst spielen kann. Denn es ist nach wie vor das, wofür mein Herz schlägt. Außerdem motiviert es mich, mit Ivan und Marin zusammen arbeiten zu können und durch unsere Arbeit die Kinder und Jugendlichen zu fördern. Schön wäre es auch, wenn wir es mit den Herren schaffen, noch eine Liga höher zu spielen. Ich freue mich auf alles was kommt und meine Motivation auch weitergeben zu können.

Hast du bereits Erfahrungen als Trainer? Wenn ja, was für Teams hast du bereits trainiert?
Vor zwei Jahren habe ich aufgehört, professionell Basketball zu spielen und seit einem Jahr bin ich nun als Trainer aktiv. Ich mache in Zagreb zur Zeit noch ein Fernstudium zum Fiba-Trainer und habe angefangen, mit jüngeren Kids zu arbeiten. Bei der Arbeit mit den Kids möchte ich als Trainer wachsen. Ich habe in der Schule viele Jahre Deutsch gelernt, doch musste es sehr lange nicht anwenden. Daher bin ich im Moment noch ein bisschen raus aber ich arbeite daran und hoffe, dass es mir dann sehr bald leichter fällt, den Kids Hilfestellungen und Erklärungen in Deutsch zu geben.

Lieber Denis, vielen Dank für das nette Gespräch und viel Erfolg für deine Arbeit beim BBC 90 Köpenick.

Einen riesen Dank möchte ich ebenfalls an Kristiane richten, die mir wieder bei der Übersetzung geholfen hat.
<Julia Pätzolt>

Über uns

Mit 33 Jahren Geschichte sind wir ein etablierter und breit aufgestellter Basketballverein im Südosten Berlins. Als familienfreundlicher Verein mit nachhaltiger Jugendarbeit fördern wir die Identifikation und Perspektive unserer Mitglieder in allen Altersstufen, von den ganz Kleinen in der Ballschule oder Eltern/Kind-Sport bis zu den Erwachsenen. Bei uns spielen Leistungssportler in den verschiedenen Berliner Basketball-Ligen oder trainieren Freizeitsportler ganz ohne Teilnahme am Ligabetrieb.

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